Zwei Erlebnisse aus der guten, alten Fernschachzeit – erlebt von Reinhard Wolfram
Vor zwei Jahren klingelte meine Briefträgerin kurz vor Ostern bei mir, um mir einen Brief zurückzugeben. Dieser war als unzustellbar aus Köln zurückgekommen. Sie verwies verwundert darauf, dass er noch mit DDR-Briefmarken frankiert war. Als ich auf den Absender sah, stellte ich fest, dass es auch noch meine alte Adresse war. Dort wohne ich seit 38 Jahren nicht mehr. In der Wohnung öffnete ich den Brief und stellte fest, ich hatte ihn am 17. Mai 1978 geschrieben. Der Schachfreund in Köln, an den er gehen sollte, war vor 11 Jahren verstorben.
1978 besuchte mich ein Schachfreund aus der Schweiz. Kurz vor der Abreise fiel ihm ein, dass er noch eine Grußkarte an einen Schachfreund in Kalkutta schreiben wollte. Weder er noch ich wussten das Luftpostporto. Ich sagte ihm dann, er könne die Karte ruhig bei mir lassen. Das Porto wäre nicht so teuer, und ich würde dann zur Post gehen und die Karte frankieren lassen. Als ich am Postschalter nach dem Luftpostporto nach Indien fragte, schaute die Dame hinter dem Schalter irritiert auf. Dann holte sie einen dicken Ordner hervor und begann hektisch zu suchen. Nach geraumer Zeit blickte sie auf und fragte mich, ob ich sie veralbern wolle. Sie habe jetzt ganz Afrika durchgesehen, aber ein Land Indien würde es nicht geben. Nun, ich hätte Indien auch nicht unbedingt in Afrika gesucht.
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