Gemeinsames Schachtreffen CiF/CCI 10. bis 13.Oktober in Buxtehude
Das erste gemeinsame Treffen von CiF und CCI startete am Donnerstag, den 10.Oktober 2024 mit der Anreise der meisten Teilnehmer im Hotel ‚Zur Mühle‘ in Buxtehude. Beim gemeinsamen Abendessen im Restaurant ‚Märchenhaft‘ wurden erste angeregte Gespräche geführt. Auf dem Programm für Freitag, den 11.Oktober, stand eine Fahrt nach Hamburg. Wir fuhren mit der S-Bahn ab Buxtehude zu den Landungsbrücken in Hamburg. Dort erwartete uns um 11 Uhr an Brücke 6 eine Hafenbarkasse von der Firma Barkassen-Meyer. Die Rundfahrt durch den Hamburger Hafen ging vorbei an mehreren großen Container-Frachtern. Geschmückt mit vielen Anekdoten aus dem Seefahrerleben und der Geschichte des Hafens bereitete uns der Kapitän eine kurzweilige Stunde auf der Fahrt durch verschiedene Hafenbecken.
Eingang zum alten Elbtunnel an den Landungsbrücken
Die Zeit vor dem geplanten Besuch der Elbphilharmonie am Nachmittag nutzten wir für einen Spaziergang zum Alten Elbtunnel. Der Eingang befindet sich direkt an den Landungsbrücken. Der 426 Meter lange Tunnel wird heutzutage genutzt, um die verwinkelten Ecken des Hafens zu erkunden, nach Wilhelmsburg oder ins Alte Land zu gelangen.
Der im Jahre 1911 eröffnete Alte Elbtunnel wurde gebaut, um den Hafen- und Werftarbeitern als Verbindungsweg zwischen den Landungsbrücken und dem Stadtteil Steinwerder zu dienen. Ursprünglich eine technische Innovation, wurde der Tunnel spätestens nach Eröffnung des „neuen“ Elbtunnels in den siebziger Jahren und weiterer neuer Brückenbauten im Hafen zur Touristenattraktion.
Ein Gebäude mit grüner Kuppel an den Landungsbrücken deutet auf den unter der Elbe quer laufenden Tunnel hin, der seit 2003 unter Denkmalschutz steht. Fahrstühle bringen Fußgänger und Radfahrer in die Tiefe, Autos nutzen die hydraulisch betriebenen Fahrkörbe und bezahlen eine Gebühr von zwei Euro.
Mit neumodischen Tunneln ist der Alte Elbtunnel sicherlich nicht zu vergleichen, denn das Licht der seitlichen Lampen verleiht den gewölbten und gekachelten Röhren eine ganz eigene Atmosphäre. Die Tunnelsicht ist ein sehr beliebtes Fotomotiv. Reliefs in Form von Seesternen oder Delfinen schmücken zudem die Wände. Kunstausstellungen, wie die bis 2009 jährlich stattfindende Elb-Art, präsentierten nationale und internationale zeitgenössische Kunst in den Röhren.
Wir durchschritten den Alten Elbtunnel bei dichtem Rad- und Fußverkehr und stiegen in Steinwerder wieder ans Tageslicht, um von dort einen schönen Blick auf die von der Sonne beschienenen Landungsbrücken zu werfen. Allmählich meldete sich bei einigen Teilnehmern der Hunger, und so trieb es uns zurück auf die andere Seite. An einem der zahlreichen Verkaufsstände genehmigten wir uns ein leckeres Fischbrötchen. Frisch gestärkt schlenderten wir schließlich auf der Promenade in Richtung der ganz neu angelegten Hafencity.
Unser Ziel:
Die Elbphilharmonie, wo wir eine einstündige Führung durch die Musiksäle gebucht hatten. Die Tour durch das Innere des imposanten Gebäudes war phantastisch. Wir erfuhren von unserer Gästeführerin viele Informationen über Geschichte und Bau der Elbphilharmonie, besonders auch, welche baulichen Maßnahmen getroffen wurden, um die Klangqualitäten in den Sälen auf das höchste Niveau zu heben. Die Tour schloss ab mit einem Aufenthalt auf der Aussichtsplattform, von der man einen wunderbaren Rundumblick über den Hafen einerseits und die Innenstadt Hamburgs andererseits bietet.
Am Samstag, den 12.Oktober, ließen wir es etwas ruhiger angehen. Auf dem Programm stand eine Führung durch die Innenstadt von Buxtehude, die sich seit 2012 mit dem Titel Hansestadt schmücken darf.
Altes Rathaus von Buxtehude
Unsere Tour war auf 1,5 Stunden angelegt, es wurden schließlich mehr als zwei Stunden, denn unser Gästeführer war sehr auskunftsfreudig. Er erzählte uns viele Begebenheiten aus der Geschichte der Stadt. Buxtehude dürfte vielen auch bekannt sein durch das Märchen der Gebrüder Grimm, die den Wettlauf zwischen Hase und Igel beschrieben haben. Die Führung vermittelte uns aber auch einige weniger bekannte Geschichten, z.B. wurde die Frage beantwortet, warum in Buxtehude die Hunde mit dem Schwanz bellen. Wie es dazu kam, soll hier aber nicht verraten werden. Wer es wissen will, muss selbst nach Buxtehude kommen.
Der Ort wurde urkundlich erstmals im Jahre 959 erwähnt, Stadtrechte bekam er aber erst im Jahre 1285 durch den Erzbischof von Bremen. Zusammen mit der größeren Kreisstadt Stade gehörte Buxtehude lange Zeit der Hanse an. Die Stadt erlebte im Zuge des 30jährigen Krieges verschiedene Besatzungen durch dänische, später schwedische Truppen (bis 1715). Von 1811 bis 1814 gab es eine französische Besatzung.
Sportlich mag die Stadt bekannt sein durch die Frauen-Handballmannschaft des BSV, die seit 1993 ununterbrochen in der 1.Bundesliga spielt und sich teilweise für europäische Wett-bewerbe qualifiziert hat.
Kulturell interessant ist der seit 1971 jährlich gestiftete ‚Buxtehuder Bulle‘, der an Kinder- und Jugendbuchautoren verliehen wird.
Bedeutende Gebäude sind die St.Petri-Kirche, die ca. 1320 fertig gestellt wurde, der Zwinger, von denen es ursprünglich fünf gegeben hat sowie das nach einem Brand neu erbaute Rathaus von 1913. Auch das Heimatmuseum, die ehemalige Getreidemühle und verschiedene Bürgerhäuser sind erwähnenswerte und denkmalgeschützte Bauten.
Nach einer kleinen Pause setzten wir uns gegen 14.00 Uhr in mehrere PKW’s und fuhren ins Alte Land. So bezeichnet man das Gebiet rund um Jork, was als Zentrum der Region gilt. Das Alte Land nimmt für sich in Anspruch, das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Europas zu sein. Es wird begrenzt durch den Elblauf im Norden sowie Stade im Westen und Hamburg im Osten. Der Obstanbau wird mit mehr als 90%Fläche durch diverse Apfelsorten dominiert, andere wie Kirschen, Birnen und Pflaumen spielen nur noch Nebenrollen. Für die Entwicklung neuer Sorten sorgt die Obstbauversuchsanstalt in Jork.
Um 14.30 Uhr wurden wir für eine etwa einstündige Besichtigung auf dem Obsthof Matthies erwartet. Eine Mitarbeiterin des Betriebes erzählte uns viel Interessantes über den Obstanbau im Allgemeinen und über den Betrieb Matthies im Besonderen. Am Schluss der Führung konnten wir drei leckere Apfelsorten (Santana, Welland und Gala) verkosten. Anschließend stärkten wir uns im betriebseigenen Cafè mit Kaffee und schmackhafter Torte.
Gruppenfoto der Teilnehmer auf dem Obsthof Matthies
Den Nachmittag ließen wir ausklingen mit einem Abstecher zum Lüheanleger, direkt am Fahrwasser der Elbe gelegen. Wir hofften natürlich auf einen regenfreien Tag, aber richtig schön war es nicht. Auf dem Anleger stehen einige Verkaufswagen mit Angeboten für Imbiss, Fischbrötchen und Eis, das ist besonders im Sommer ein Ausflugsziel für Biker, Camper und Tagestouristen. Danach ging es zurück ins Hotel.
Alle drei Abende verbrachten wir gemeinsam in verschiedenen Restaurants in Hotelnähe. Am Sonntag hieß es nach dem Frühstück schon wieder Abschied nehmen. Ob es ein weiteres (gemeinsames) Treffen von CiF und CCI geben wird? Es gäbe sicherlich noch viele weitere lohnenswerte Sehenswürdigkeiten in der Region zu besuchen, z.B. unsere Kreisstadt Stade, aber für zwei Tage schien uns das Programm gut gefüllt zu sein.
Margret und Hans-Peter Tödter